Barnay, Ludwig
- Lebensdaten
- 1842 – 1924
- Geburtsort
- Pest
- Sterbeort
- Hannover
- Beruf/Funktion
- Schauspieler ; Theaterdirektor ; Schriftsteller
- Konfession
- jüdisch?
- Normdaten
- GND: 118652575 | OGND | VIAF: 52482978
- Namensvarianten
-
- Weiß, Ludwig (eigentlich)
- Barnay, Ludwig
- Weiß, Ludwig (eigentlich)
- weiß, ludwig
- Barnay, L.
- Lacroix, Ludwig
- Weiss, Ludwig
- mehr
Literatur(nachweise)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * musiconn - Für vernetzte Musikwissenschaft
- Personen im Fachinformationsdienst Darstellende Kunst
- Sächsische Bibliographie
- Frankfurter Personenlexikon [2014-]
- * Internationales Quellenlexikon der Musik (RISM)
Objekt/Werk(nachweise)
Porträt(nachweise)
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Genealogie
V Ignatz Weiß († 1878), Sekretär der israelitischen Gemeinde in Pest;
⚭ 1) Mainz 1864 Marie, T des Tenors Heinrich Kreuzer, 2) 1883 Schauspielerin Minna Arndt (1852–1932);
2 K aus 1). -
Biographie
Der Vater bestimmte B. zum Architekten. Er entfloh jedoch vom Polytechnikum in Wien und trat 1860 unter dem Namen Lacroix als wenig erfolgreiches Mitglied einer Wandertruppe in Trautenau und anderen Orten Böhmens und Mährens auf. Über Graz und Pest kam er 1864 nach Mainz und wurde von →Heinrich Laube zu einem Gastspiel nach Wien berufen. Riga, Mainz, Leipzig, Weimar, Frankfurt waren die weiteren Stationen seiner Laufbahn. Als Helden- und Charakterdarsteller gastierte er - anfangs im Ensemble der Meininger - in Amsterdam, London, Berlin, München und unternahm zwei Amerikareisen. Besonders verdient machte er sich um die soziale Stellung der Schauspieler, als er 1871 die „Genossenschaft deutscher Bühnenangehöriger“ ins Leben rief. Er gehörte 1883 zu den Mitbegründern des Deutschen Theaters in Berlin, schied aber 1884 wieder aus. 1887 bis 1894 war er Direktor des „Berliner Theaters“. Er folgte noch einer Gastspieleinladung nach Rußland und zog sich 1897 nach Wiesbaden zurück. 1906 übernahm er die Leitung des Königlichen Schauspielhauses in Berlin, 1908 die des Hoftheaters in Hannover. - B. vereinigte als Schauspieler und Theaterleiter eine temperamentvolle Vitalität mit sachlich abwägendem Intellekt. Er gab Bühnenbearbeitungen Shakespearescher Stücke heraus - Richard III., König Lear u. a. - und veröffentlichte ausführliche Lebenserinnerungen.
-
Werke
Erinnerungen, 2 Bde., 1903 (P); Üb. Theater u. a., 1913 (P); Bühnenbearbb. Shakespeare's (mit C. F. Wittmann).
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Literatur
Das Berliner Theater unter d. Directorat v. L. B. (16.9.1888-30.6.1894), = Sonderdr. Berlin aus: Theatermus. München;
M. Martersteig, Das dt. Theater im 19. Jh., 1904;
E. Zabel, Zur modernen Dramaturgie, 1905;
F. Landau, L. B. 75, in: Die dt. Bühne, Jg. 9, 1917, H. 2;
ders., L. B. u. d. Theater, ebenda, Jg. 16, 1924, H. 2;
F. Gregori, L. B.s 80. Geburtstag, in: Die Scene, Bd. 12, H. 3, 1922;
E. Claar, L. B., in: Dt. Kunstschau, Jg. 1, 1924;
F. J. Frhr. v. Rehden-Esbeck, Dt. Bühnen-Lex., 1879;
Dt. Theaterlex., hrsg. v. A. Oppenheim u. E. Gettke, 1889;
Enc. Jud. III, 1929. -
Porträts
in: Gartenlaube 1878, Nr. 1, S. 5;
Dt. Bühnenjb., 1925, nach S. XVI;
Singer I, 1937, Nr. 2111–14. -
Autor/in
Margot Berthold -
Zitierweise
Berthold, Margot, "Barnay, Ludwig" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 594 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118652575.html#ndbcontent